Erziehen und Philosophieren
„Aus Wissenschaft kann man nicht erziehen. Wissenschaft ist für viele Dinge nützlich und für die Erziehung vielleicht nicht überflüssig, aber als ausschließliche Quelle der Erziehung taugt sie nicht“, so schreibt Hans Rauschenberger in seinem Aufsatz „Erziehen und Philosophieren“ (S. 208). Diejenigen, die nur nach der Wissenschaft erziehen, sind immer unsicher, ob sie alles richtig machen und haben Angst, etwas falsch zu machen.
Aber was bietet dann die Möglichkeit der Erziehung? Hans Rauschenberger schreibt dazu, dass es das philosophische Denken ist. „Es eröffnet den einzigen Weg Erziehung zu betreiben, dass ihr Sinn zum Vorschein kommt“ (S. 208).
Die Erziehung soll nichts vorschreiben, sondern sie hilft nur dem anderen nach seiner Bestimmung zu suchen (S. 210). Dieses ist vergleichbar mit der Schifffahrt. Der Lotse zeigt dem Kapitän den richtigen Weg, aber der Kapitän muss den Weg selbständig fahren. Dann verlässt der Lotse ihn und er muss den Rest des Weges selbst bewältigen.
Würde man die Struktur dieses Erziehungshandelns im Bereich der Sprache auf eine Kurzformel bringen, so wäre es die einfache Form der Frage“ (S. 210) und darin ist die philosophische Herkunft. Der Erzieher hat also die Aufgabe solche Fragen zu stellen, die derjenige, der erzogen wird, nicht selbst gestellt hätte. Auf die Antwort hat der Erzieher dann keinen Einfluss mehr.
Erziehen aus philosophieren heißt also „Nachdenklichkeit in das Erziehungshandeln hineinzutragen, und zwar so, dass diese Nachdenklichkeit als Möglichkeit noch von dem ergriffen werden kann, auf den die Erziehung sich richtet“ (S. 221).
Literaturangabe:
Rauschenberger, Hans (1983): Erziehen und Philosophieren. In: Flitner, Andreas und Scheuerl, Hans (Hrsg.) (2000): Einführung in pädagogisches Sehen und Denken. – Weinheim und Basel
Aber was bietet dann die Möglichkeit der Erziehung? Hans Rauschenberger schreibt dazu, dass es das philosophische Denken ist. „Es eröffnet den einzigen Weg Erziehung zu betreiben, dass ihr Sinn zum Vorschein kommt“ (S. 208).
Die Erziehung soll nichts vorschreiben, sondern sie hilft nur dem anderen nach seiner Bestimmung zu suchen (S. 210). Dieses ist vergleichbar mit der Schifffahrt. Der Lotse zeigt dem Kapitän den richtigen Weg, aber der Kapitän muss den Weg selbständig fahren. Dann verlässt der Lotse ihn und er muss den Rest des Weges selbst bewältigen.
Würde man die Struktur dieses Erziehungshandelns im Bereich der Sprache auf eine Kurzformel bringen, so wäre es die einfache Form der Frage“ (S. 210) und darin ist die philosophische Herkunft. Der Erzieher hat also die Aufgabe solche Fragen zu stellen, die derjenige, der erzogen wird, nicht selbst gestellt hätte. Auf die Antwort hat der Erzieher dann keinen Einfluss mehr.
Erziehen aus philosophieren heißt also „Nachdenklichkeit in das Erziehungshandeln hineinzutragen, und zwar so, dass diese Nachdenklichkeit als Möglichkeit noch von dem ergriffen werden kann, auf den die Erziehung sich richtet“ (S. 221).
Literaturangabe:
Rauschenberger, Hans (1983): Erziehen und Philosophieren. In: Flitner, Andreas und Scheuerl, Hans (Hrsg.) (2000): Einführung in pädagogisches Sehen und Denken. – Weinheim und Basel
MiriamF - 31. Jul, 14:54
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