14
Jul
2005

...

Wer hat die Philosophie erfunden?
Alle Kinder können philosophieren und tun es auch.

Das „Warum“ des Kindes ist der Anfang der Philosophie. (Italienisches Sprichwort)

Philosophie, das Streben nach Erkenntnis, leitet sich aus dem griechischen philos, „Freund, Liebhaber“, und sophia, „Weisheit, Wissenschaft“, ab. In diesem ursprünglichen Sinne war ein Philosoph derjenige, der sich um Erkenntnisse jeglicher Art bemühte – also auch ein Kind mit seiner unerschöpflichen Wissbegier und dem unermüdlichen „Warum“. Unter Sokrates und Platon wandelte sich der Begriff und wurde als Liebe zur Weisheit, zum Wahren, Guten und Schönen definiert.

Wir können auch im Alter diese Fähigkeit behalten und wiedergewinnen.

Was hat man von der Philosophie? Ist sie praktisch?
Die Philosophie öffnet den Blick für die Praxis. Man kann ohne sie keinen Unterricht sinnvoll gestalten.

Die Natur schenkt uns das Zusammenspiel von Kräften. Dieses zeichnet uns Menschen nicht aus. Es haben alle Lebewesen, auch Pflanzen. Diese Kräfte sind die Kräfte, die überall in der Natur vorhanden sind. (siehe Veranstaltung vom 5. Juli 2005)

Wie weit bin ich im Philosophieren zu Hause?

Frage 1: Was wird aus einem Mehr, dass immer weniger wird?

Meine Gedanken: Wenn aus einem Mehr immer weniger wird, ist es irgendwann nicht mehr Mehr, sondern gleich mit anderem. Wird es dann weiter weniger, ist es nicht mehr mit den anderen gleich, sondern die anderen werden zum Mehr, da der Unterschied immer größer wird. Während des Kleinerwerdens werden immer mehr Weniger zum Mehr, weil das alte Mehr zum Weniger wird.

Lösung: Wenn das Mehr immer weniger wird, wird das Wenige immer mehr.

Frage 2: Was geschieht mit einer Beschleunigung, die zunehmend mehr verlangsamt wird?

Meine Gedanken: Verlangsamt man die Beschleunigung, wird die entgegenwirkende Kraft immer größer. Dadurch ändert die Beschleunigung die Richtung. Sie nimmt dann aber wieder wegen der entgegenwirkenden Kraft zu.

Zur Erinnerung hier noch einmal die Kräfte:
· Gleichen – Ungleichen
· Auflösen – Verdichten/Zusammenfügen
· Verlangsamen – Beschleunigen

Welches Phänomen ist uns bekannt, dass nur durch all diese Kräfte erscheint?
Es ist das von Albert Einstein entdeckte „Schwarze Loch“.

Schwarze Löcher
"Schwarze Löcher gehören sicherlich zu den am meisten diskutierten Objekten im Weltraum. Auch sie sind wie die Neutronensterne Überreste von sehr großen Sternen. Wenn so ein riesiger Stern stirbt, werden seine äußeren Hüllen weggeschleudert, sein Kern aber fällt in sich zusammen. Die Teilchen, aus denen er besteht, werden dabei bis auf einen Punkt zusammengedrängt, den man Singularität nennt.
Die Relativitätstheorie deutet auf diese Körper hin, aber zu Einsteins Zeit konnte sich niemand vorstellen, das es sie geben könnte, Einstein eingeschlossen. Zu kurios und unwahrscheinlich wären Entstehung und Auswirkungen eines schwarzen Loches. Aber heute sind sich Astronomen sicher, dass es sie gibt. Im Zentrum unserer Milchstraße soll eines liegen.
Auswirkungen eines schwarzen Loches: Durch seine enorme Schwerkraft ruft ein schwarzes Loch schwerwiegende Veränderungen in der Raumzeit der Umgebung hervor. Wenn schon die Erde mit ihrer vergleichsweise geringen Dichte einen Schwerkraftschlund erzeugt, wie müsste dann der Schwerkraftschlund eines schwarzen Lochs aussehen? Die Antwort ist: Wie ein bodenloser Brunnen. Unten in dem Brunnen spielen sich sehr eigenartige Sachen ab. In der Zukunft könnte ein Raumschiff eine Sonde in das schwarze Loch in unserer Milchstraße senden. Die Sonde sendet jede Sekunde ein Signal aus. Je näher die Sonde dem schwarzen Loch kommt, desto länger werden die Abstände zwischen den Signalen. Ist an der Sonde eine Kamera installiert, so erkennt man an Bord des Raumschiffs, das für die Sonde das schwarze Loch zu wachsen scheint. Das übrige Weltall scheint zu schrumpfen, die Sterne rücken immer enger zusammen, bis schließlich das ganze Weltall nur noch ein einziger, hell strahlender Punkt ist. Wenn die Sonde ringförmig ist, so wird nahe am schwarzen Loch die Innenseite zur Außenseite und umgekehrt.
Wie erkennt man ein schwarzes Loch?
Ein schwarzes Loch ausfindig zu machen ist nicht ganz einfach. Wir können nur Dinge wahrnehmen, die entweder Licht reflektieren oder aussenden. Ein schwarzes Loch leuchtet nicht und reflektiert auch kein Licht, da das Licht, das auf ein schwarzes Loch trifft, auf nimmerwiedersehen im Schwerkraftschlund desselben verschwindet. Man kann schwarze Löcher am besten entdecken, wenn sie zu einem Doppelsternsystem gehören. Diese Erscheinung von zwei Sternen, die umeinander kreisen gibt es oft im Universum. Stirbt einer der beiden Sterne und wird zum schwarzen Loch, so kreisen das schwarze Loch und der verbliebene Stern weiter umeinander. Das schwarze Loch reißt dabei Masse von dem Stern zu sich. Die Materie beginnt um das schwarze Loch zu kreisen und sendet dabei starke Radiowellen aus, bevor sie ins schwarze Loch gezogen wird. Wegen dieser Strahlung und den Auswirkungen des schwarzen Loches ist es möglich, es zu lokalisieren."
(Quelle: "Albert Einstein - Relativitätstheorie" von Thomas Gniffke)

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steppenhund - 18. Feb, 17:46

Semantische Ungenauigkeiten

Liebe Miriam,
es gibt hier ganz wunderbare Einträge. auf die ich noch bei gegebenen Anlass verlinken werde.
Doch der Unterschied zwischen Frage 1 und Frage 2 ist so eklatant, dass ich die Beantwortung zu Frage 2 nicht so einfach stehen lassen will.

Frage 1: Was wird aus einem Mehr, dass immer weniger wird?

Wenn ich alle semantischen Ungenauigkeiten beiseite lasse, so fällt doch auf, dass in der Antwort einem "Mehr" mehrere "Weniger" entgegenstehen. Damit erscheint eine Lösung nicht so einfach darstellbar. Denn während das eine Mehr weniger wird, werden vielleicht einige "Weniger" wirklich mehr, aber andere "Weniger" bleiben noch eine Zeitlang weniger. Das bedeutet, dass der Zwischenzustand, in dem das "Mehr" nicht mehr eindeutig mehr ist, viel zu wenig Beachtung findet.
Es gibt ein nettes Buch, das ich erst unlängst empfohlen habe,
http://www.campus.de/isbn/9783593377742
da findet sich dann sehr schnell eine gedankliche Grenze für diese Überlegung.
Aber natürlich ist die gegebene Antwort durchaus legitim, wenn es darum geht, den Übergang aus dem sprachlichen in eine mathematische Ordnungsrelation durchzuführen. Sehr ungenau wird in der Frage nach dem Mehr und Weniger die betrachtete Metrik vernachlässigt.
So könnte zB in einem Text, ein "Mehr" an Prägnanz gewonnen werden, wenn eine Aussage kürzer, also mit weniger Worten gefasst wird.


Bei der Frage 2 bin ich nicht so nachsichtig.

Frage 2: Was geschieht mit einer Beschleunigung, die zunehmend mehr verlangsamt wird?

Meine erste Beanstandung ist hier die Nebeneinanderstellung von Kraft und Beschleunigung. Das stimmt so einfach nicht. Beschleunigung ist das Verhältnis von Kraft und Masse bzw. Kraft/Masse. Diese Genauigkeit sollte man schon einhalten, wenn man später einmal von schwarzen Löchern spricht:)

Die zweite Beanstandung betrifft die Semantik. Dafür können Sie nichts. Selbst in den Lehrbüchern hat sich mittlerweile der Begriff einer negativen Beschleunigung durchgesetzt. (Interessanter gibt es ja auch den Begriff des negativen Grundkapitals, der total verblödet und kontraproduktiv ist.) Ich weise darauf hin, dass es auch so etwas wie eine Verlangsamung gibt oder ein Bremsen.
"Pass auf! Da vorne ist rot, beschleunige endlich negativ." Das ist die Sprache der heutigen Zeit, die bei Orwell mit "doppelplusungut" angefangen hat und heute mit "freisetzen" aufhört, wenn Mitarbeiter gekündigt werden.

In der Frage steckt bereits eine Falle in sich. Warum sollte die Beschleunigung "zunehmend" verlangsamt werden? Es reicht doch vollkommen, wenn sie einfach verlangsamt wird. Und was wird eigentlich verlangsamt, wenn die Beschleunigung "verlangsamt" wird. Die Beschleunigung kann nur verringert werden, ob zunehmend oder nicht. Wenn sie nun so lange verringert wird, bis sie den Betrag 0 annimmt, steht es uns frei, eine "negative" Beschleunigung sprachtechnisch zu postulieren.
Ich hatte bisher ja gedacht, dass nur Geschwindigkeiten verlangsamt werden könnten.
Anhand der Geschwindigkeit kann man aber leichter darstellen, dass es so etwas wie absolute Beträge gibt. Und zwar nimmt man hier die Physik um uns her. Die Temperatur des absoluten Nullpunktes ist dann erreicht, wenn keine Moleküle mehr schwingen, wenn alles unbeweglich ist und die Geschwindigkeit 0 hat. Versuchte man nun, eine negative Geschwindigkeit sich vorzustellen, dann schwingen die Moleküle halt phasenverschoben und die Temperatur nimmt wieder zu.

Nein, Frage 2 ist mir eindeutig zu schlampig formuliert und auch beantwortet. Ich muss da an den Witz denken, wo zwei Polizisten einen Hauseingang beobachten. Eine Person geht hinein, drei kommen heraus. Da sagt der eine zum anderen: so, jetzt müssen noch zwei hineingehen, dann ist niemand mehr drin. - Und wir können nach Hause gehen.

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